Um den richtigen Spiralbohrer für Ihr Projekt auszuwählen, müssen Sie drei Schlüsselfaktoren kennen: Material, Beschichtung und geometrische Merkmale. Jedes dieser Elemente spielt eine entscheidende Rolle für die Leistung und Haltbarkeit des Bohrers. Hier erfahren Sie, wie Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.
Material
1. Schnellarbeitsstahl (HSS):
Schnellarbeitsstahl (HSS) ist seit über einem Jahrhundert ein fester Bestandteil von Schneidwerkzeugen und wird wegen seiner breiten Einsatzmöglichkeiten und Erschwinglichkeit geschätzt. HSS-Bohrer sind für ihre Vielseitigkeit bekannt und eignen sich sowohl für Handbohrmaschinen als auch für stabile Plattformen wie Bohrmaschinen. Ein wesentlicher Vorteil von HSS ist die Möglichkeit zum Nachschärfen, was die Langlebigkeit von Bohrern erhöht und es auch für Drehwerkzeuge zu einer kostengünstigen Wahl macht. Darüber hinaus gibt es für HSS verschiedene Sorten mit jeweils unterschiedlichen Elementzusammensetzungen, um den spezifischen Schneidanforderungen gerecht zu werden. Diese Vielfalt an Stahlsorten trägt zur Anpassungsfähigkeit von HSS bei und macht es zu einem vielseitigen und unverzichtbaren Bestandteil für vielfältige Bearbeitungsaufgaben.
2. Kobalt-HSS (HSSE oder HSSCO):
Im Vergleich zu herkömmlichem HSS weist Kobalt-HSS eine überlegene Härte und Hitzebeständigkeit auf. Diese Verbesserung der Eigenschaften führt zu einer deutlich verbesserten Abriebfestigkeit, wodurch HSSE-Bohrer langlebiger und effizienter werden. Die Einbindung von Kobalt in HSSE trägt nicht nur zu einer erhöhten Abriebfestigkeit bei, sondern verlängert auch die Gesamtlebensdauer. Ähnlich wie Standard-HSS haben HSSE-Bits den Vorteil, dass sie nachgeschärft werden können, was ihre Nutzungsdauer weiter verlängert. Durch das Vorhandensein von Kobalt in HSSE eignen sich diese Bohrer besonders für anspruchsvollere Bohraufgaben, bei denen Haltbarkeit und Abriebfestigkeit von entscheidender Bedeutung sind.
3. Hartmetall:
Hartmetall ist ein Metallmatrix-Verbundwerkstoff, der hauptsächlich aus Wolframkarbid mit verschiedenen Bindemitteln besteht. Es übertrifft HSS deutlich in Härte, Hitzebeständigkeit und Abriebfestigkeit. Hartmetallwerkzeuge sind zwar teurer, zeichnen sich jedoch durch eine hervorragende Lebensdauer und Bearbeitungsgeschwindigkeit aus. Zum Nachschärfen sind spezielle Geräte erforderlich.
Beschichtung
Bohrerbeschichtungen variieren stark und werden je nach Anwendung ausgewählt. Hier ein kurzer Überblick über einige gängige Beschichtungen:
1. Unbeschichtet (hell):
Dies ist die häufigste Farbe für HSS-Bohrer. Unbeschichtete Werkzeuge eignen sich ideal für weiche Materialien wie Aluminiumlegierungen und kohlenstoffarmen Stahl und sind am erschwinglichsten.
2. Schwarzoxidbeschichtung:
Bietet eine bessere Schmierung und Hitzebeständigkeit als unbeschichtete Werkzeuge und verlängert die Lebensdauer um über 50 %.
3. Titannitrid (TiN)-Beschichtung:
Titanbeschichtete Bohrer leisten aufgrund ihrer einzigartigen Leistungsmerkmale in vielen Anwendungsszenarien gute Dienste. Erstens erhöht es durch die Beschichtung die Härte und Abriebfestigkeit, sodass der Bohrer beim Bohren durch härtere Materialien scharf bleibt und eine längere Lebensdauer gewährleistet wird. Diese Bohrer reduzieren Reibung und Wärmestau, erhöhen die Schneideffizienz und schützen den Bohrer gleichzeitig vor Überhitzung. Titanbeschichtete Bits eignen sich für den Einsatz in vielen Materialien wie Edelstahl, Aluminium und Holz und sind daher ideal für Anwendungen im Maschinenbau und im Haushalt. Darüber hinaus dringen diese Bits schneller und sauberer in Materialien ein und sorgen für eine sauberere Schnittfläche. Obwohl titanbeschichtete Bohrer möglicherweise mehr kosten als herkömmliche Bohrer, sind sie aufgrund ihrer hohen Effizienz und langen Lebensdauer eine gute Kapitalrendite für Anwendungen, die eine hohe Abriebfestigkeit und präzises Schneiden erfordern.
4. Aluminiumtitannitrid (AlTiN)-Beschichtung:
Erstens sind AlTiN-Beschichtungen extrem hitzebeständig und eignen sich daher hervorragend für das Hochgeschwindigkeitsschneiden und die Bearbeitung von Hochtemperaturlegierungen. Zweitens verbessert diese Beschichtung die Abriebfestigkeit deutlich und verlängert die Werkzeugstandzeit, insbesondere bei der Bearbeitung harter Materialien wie Edelstahl, Titanlegierungen und Nickelbasislegierungen. Darüber hinaus verringert die AlTiN-Beschichtung die Reibung zwischen Bohrer und Werkstück, verbessert die Bearbeitungseffizienz und trägt zu einer glatteren Schnittfläche bei. Es verfügt außerdem über eine gute Oxidationsbeständigkeit und chemische Stabilität, sodass es auch in rauen Arbeitsumgebungen seine Leistung aufrechterhält. Insgesamt sind AlTiN-beschichtete Bohrer ideal für Hochgeschwindigkeits- und Präzisionsbearbeitungsanwendungen und eignen sich besonders für die Bearbeitung harter Materialien, die für herkömmliche Bohrer eine Herausforderung darstellen.
Geometrische Merkmale
1. Länge:
Das Verhältnis von Länge zu Durchmesser beeinflusst die Steifigkeit. Die Wahl eines Bohrers mit gerade ausreichender Spannutenlänge für die Spanabfuhr und minimalem Überhang kann die Steifigkeit und Standzeit des Werkzeugs verbessern. Eine unzureichende Spannutenlänge kann den Bohrer beschädigen. Auf dem Markt stehen verschiedene Längenstandards zur Auswahl. Einige gängige Längen sind Jobber, Stubby, DIN 340, DIN 338 usw.
2. Bohrspitzenwinkel:
Der Spitzenwinkel von 118° ist bei weichen Metallen wie kohlenstoffarmem Stahl und Aluminium üblich. Typischerweise fehlt ihm die Fähigkeit zur Selbstzentrierung, es ist eine Führungsbohrung erforderlich. Der 135°-Spitzenwinkel mit Selbstzentrierungsfunktion macht ein separates Zentrierloch überflüssig und spart so viel Zeit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es bei der Auswahl des richtigen Spiralbohrers darum geht, die Anforderungen des zu bohrenden Materials, die gewünschte Lebensdauer und Leistung des Bohrers sowie die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts in Einklang zu bringen. Wenn Sie diese Faktoren verstehen, können Sie sicherstellen, dass Sie den effektivsten und effizientesten Bohrer für Ihre Anforderungen auswählen.
Zeitpunkt der Veröffentlichung: 10. Januar 2024